Motto/ Thema des Projektes Fair bringt mehr

„Was ich sonst noch über die Schule wissen muss" (zukünftige Schulanfänger lernen Sozialverhalten)

 

Kurzbeschreibung des Projektes Ausgangssituation (Anlass für die Maßnahme)

Die Lausitzer Bildungsträger gGmbH vereint unter einem Dach die Grundschule  Georg Heinsius von Mayenburg und der Kita Naseweis.

Teil unserer gemeinsamen Bildungsverantwortung ist u.a. die Vorbereitung der Kinder der Übergangsgruppe auf den Schuleintritt sowie die Weiterführung begonnener Bildungsprozesse und der damit verbundene Anstoß neuer.

In unserer jetzigen jahrgangsgemischten 1./2. Grundschulklasse herrschte vom 1.Schultag an ein hohes Potential an verbaler und körperlicher Gewalt. Diesem Thema, in Konfliktsituationen gewaltfrei reagieren und handeln lernen,

widmen wir im Unterricht und im außerschulischen Bereich derzeit unsere größte Aufmerksamkeit. Diese Tatsache führte im Team u.a. zur Erkenntnis, unsere Bemühungen bereits in den monatlichen „Schnupperunterricht" unserer Kinder der Übergangsgruppe zu integrieren.

Neben dem gemeinsamen Lernen von Kita- und Schulkindern sollen die Klassenregeln, das „Chefsystem", Patenschaften und Strategien zu gewaltfreien Konfliktlösung thematisiert und mit allen Kindern besprochen werden. Die sich an den Schnupperunterricht anschließende gemeinsame Frühstücks- und Hofpause bietet ebenso Möglichkeiten auf ein erwünschtes Sozialverhalten hinzuarbeiten.

 

Wer ist am Projekt beteiligt?

Neben 19 Grundschülern und 20 zukünftigen Schulanfängern ist in dieses Projekt unser Kooperationspartner die Polizei/ Schutzbereich Oberspreewald-Lausitz, vertreten durch Herrn Dupski (Leiter Prävention) integriert.

Die Eltern sind selbstverständlich informiert und geben uns die „häusliche Rückendeckung".Neben der Klassenlehrerin unterstützt auch die Erzieherin der Kitagruppe das Projekt

 

Konzeptionelle Basis

Der - Gemeinsame Orientierungsrahmen für die Bildung in der Kindertagesbetreuung und der Grundschule - fordert u.a. einen gelingenden Übergang für die Kinder zu schaffen als auch gemeinsame Erziehungs- und Bildungsverantwortung wahrzunehmen.

Das schulische Projekt „Hilf Luka und seinen Freunden" (Programm der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes) stärkt die Grundschüler auch in ihrer Vorbildfunktion.

 

Was soll erreicht werden?

Die Kinder der Übergangsgruppe sollen bereits vor ihrem Schuleintritt wichtige soziale Kompetenzen vermittelt bekommen:

  • Ich helfe anderen
  • Ich sage meine Meinung
  • Ich verhalte mich gerecht
  • Ich halte mich an Gruppenregeln
  • Ich kann mit anderen teilen
  • Ich kann nachgeben
  • Ich kann Kritik ertragen
  • Ich übernehme Aufgaben für die Gruppe
  • Ich kann Konflikte mit Worten lösen
  • Ich helfe, wenn andere Streiten
  • Ich verhalte mich höflich

Die Grundschüler erleben sich in einer Vorbildrolle. Das stärkt sie selbst.

 

Wie wird das Projekt umgesetzt...?

Seit November bietet die Schule allen Kindern der Übergangsgruppe der Kita einmal im Monat Schnupperunterricht gemeinsam mit den Schulkindern (1./2.Klasse) an.

Neben gemeinsamen Lerneinheiten lernen die Kinder der Ü-Gruppe vorrangig die Methode der „Freiarbeit" nach Tages- oder Wochenplänen kennen.

Gegenstand unseres Projektes ist es aber neben dem Arbeitsverhalten auch bewusst schon Sozialverhalten zu üben. In einem Morgenkreis vor dem „Schnupperunterricht erzählen jeweils 4 Grundschüler den Kitakindern, „was ihr sonst noch über Schule wissen müsst".

Dabei geht es um solche Fragen:

Wir regeln wir in der Schule, dass sich alle wohl fühlen und gern zur Schule kommen?

      („Kleeblatt- Klassenregeln" werden vorgestellt und diskutiert)

Was geschieht mit Schülern, die sich nicht an die Regeln halten?

(Schüler erhalten für die Einhaltung bzw. Missachtung der Klassenregeln zum Wochenabschlusskreis einen „Kleeblattapplaus" oder einen „Kleeblattdenkzettel")

Wie schlichten wir Streit?

     (Kinder lernen Strategien für eine gewaltfreie Konfliktlösung kennen.)

Wie regeln wir, dass jeder Schüler Verantwortung für die ganze Klasse übernehmen muss?

       („Chefsystem" wird vorgestellt. In der Schulklasse ist jeder für 4 Wochen ein Chef mit einem festgelegten Verantwortungsbereich. Dafür hat er besondere Rechte und Pflichten) 

Wer hilft euch in den ersten Schulwochen?

      (Patenschaften zwischen Schülern und Schulanfängern werden geschlossen)

Die Klassenlehrerin hilft den jeweils 4 Schülern bei der Vorbereitung dieser Gesprächskreise und stellt Foto- oder anderes unterstützendes Material zur Verfügung.

Während des „Schnupperunterrichtes" und  der sich anschließenden gemeinsamen Frühstücks- und Hofpause gibt es viele Gelegenheiten, Erlerntes zu erproben.

Am Ende des Schnupperlehrganges erhalten die zukünftigen Schulanfänger eine Urkunde, die ihnen erfolgreiches Lernen für die Schule bestätigt.

 

Welche Wirkung soll unmittelbar erzielt werden und wie zeigt sich diese

Die zukünftigen Schulkinder stärken ihre sozialen Kompetenzen.

Wie wird Nachhaltigkeit sichergestellt?

Wir machen auch auf dem Bereich der Sozialkompetenzen 2 Bildungsprozesse

anschlussfähig und geben dem Kind bei seinem Übergang in die Schule Sicherheit.

Wir werden dieses Vorhaben als feste Bestandteile unserer Schulkonzeption und des Kooperationsvertrages zwischen Schule und Kita festschreiben.